21:34 04.09.2017 de.sputniknews.com
Litauische Soldaten trainieren in ehemaligem KZ für Kampf gegen Russland - Medien
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In Litauen finden großangelegte Militärübungen statt, bei denen die Abschreckung eines „möglichen Angriffs“ trainiert wird. Dagegen hat die jüdische Öffentlichkeit nichts einzuwenden. Allerdings ist eines der Trainingscamps auf dem Territorium eines ehemaligen Konzentrationslagers und Massengrabs stationiert worden, berichtet The Jewish Chronicle.

Es handle es sich um die Festung der Stadt Kaunas, wo von Einsatzkommandos der SD und Freiwilligen von der sogenannten „Litauischen Aktivistenfront“ zwischen 1943 und 1944 etwa rund 5.000 Juden ermordet und in Massengräber geworfen worden sind. Die Festung ist eine Art Außenlager des sogenannten KZ Kauen gewesen, wo insgesamt mindestens 15.000 Juden ermordet worden waren.

Dieser Ort werde oft von Verwandten der Ermordeten besucht, wo sie Kerzen aufstellen und beten. Die Festung sei jedoch 2009 trotz Bedenken seitens der jüdischen Gemeinde Litauens auf Erlass der Regierung privatisiert worden.

Seitdem werde die Festung und der darunterliegende Bunker von einer NRO als Museum mit Eintrittsgeld betrieben und für private Veranstaltungen vermietet. Auch würde sich dort ein Sommerlager für Kinder befinden. Nun seien dort auch noch Soldaten stationiert worden.

Laut Efraim Zuroff vom Simon Wiesenthal Center hat die litauische Regierung durch die Stationierung von Truppen  einen "unglaublichen Mangel an Sensibilität" gezeigt. Er sei besorgt darüber, dass die Ausbildung der Soldaten auf diesem Boden zu einer Entweihung der nicht eingezäunten Gräber führen könnte.

Anfragen seitens The Jewish Chronicle lasse die Regierung unbeantwortet.

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