1. April 2015 tachles.ch
Soren Kam hat seine Verbrechen nie bereut

Im bayrischen Kempten, wohin er 1956 geflohen ist und auch die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten hat, ist im 93. Altersjahr Soren Kam gestorben, im Krieg ein Freiwilliger in SS-Division Viking und der höchstrangige dänische Nazi.

Deutschland hat sich mehrfach einem Auslieferungsgesuch von Dänemark stattzugeben. Kam hatte auf Rang fünf der Meistgesuchtenliste des Simon-Wiesenthal-Zentrums gestanden. «Die Tatsache, dass Soren Kam, ein total uneinsichtiger Nazimörder als freier Mann im deutschen Kempten sterben konnte, ist ein schrecklicher Fehler der bayrischen Justizbehörden», erklärte Efraim Zuroff, der Chef-Nazijäger des Wiesentahl-Zentrums. «Kam hätte sein erbärmliches Leben im Gefängnis in Dänemark oder Deutschland beenden sollen. Dass er nicht zur Verantwortung gezogen worden ist, wird nur zeitgenössischen Erben der Nazis veranlassen, in seine Fussstapfen zu treten.» Ein dänisches Gericht hat Kam für schuldig befunden am 1943 verübten Mord am dänischen anti-Nazi Zeitungsverleger Carl Henrik Clemmensen, doch bevor er bestraft werden konnte, gelang Kam die Flucht nach Deutschland. Sein Komplize an dem Verbrechen wurde 1946 hingerichtet.

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